Brauerei

Das Bier in der Geschichte von Orval  In der langen Geschichte von Orval gab es wahrscheinlich immer eine Brauerei in der Abtei. Nach dem Zeugnis der alten Verzeichnisse von Plänen, eine genaue Beschreibung der Herstellung, die uns von einem franziskanischen Besucher hinterlassen wurde, gab es vor dreihundert Jahren eine sogenannte „Hopferei“ („houblonnerie“), die ganz nahe beim Kloster lag.

Das Brauen war nämlich in denjenigen Gegenden angesagt, die zum Weinbau wenig geeignet waren. Das Bier wurde vor allem aufgrund seiner Nahrungseigenschaften geschätzt : Man nannte es das „flüssige Brot“.

Im Jahre 1521 hatte Karl V. den Mönchen erlaubt, eine Schmiede bzw. einen Hüttenbetrieb aufzubauen. Diese sollte ihnen die notwendigen Einnahmen für die Reparatur der zahlreichen Kriegsschäden verschaffen. Die Abtei von Corvai war so in dieser Epoche von einer ziemlich bedeutenden vorindustriellen Wirtschaftsaktivität umgeben, die in ganz Lothringen ausstrahlte.

Zur Zeit der Wiederauferstehung von Orval nach nahezu 130 Jahren in Ruinen erforderte die enorm große Baustelle für den Wiederaufbau der Abtei beträchtliche Geldmittel. Daher wurde eine Brauerei gegründet, um die frühere Aufgabe der Schmiede zu übernehmen.

 


Die Brauerei wurde im Jahre 1931 nicht aufgebaut, um den Mönchen eine Tätigkeit zu verschaffen. Diese stellten ja bereits Brot und Käse her. Daher wurden von Anfang an Laien als Arbeitskräfte eingestellt. Der erste Braumeister war ein Deutscher mit Namen Martin Pappenheimer. Sein Grab ist in Villers-devant-Orval zu sehen.

Es waren wahrscheinlich er selbst und die Belgier Honoré Van Sande und John Vanhuele, die zur selben Zeit in der Brauerei arbeiteten, die sich somit die Vaterschaft dieses so typischen Bieres teilen. Sie waren kühn: Die Kombinationen von Herstellungsmethoden, die sie sich ausgedacht haben, findet sich anderswo nicht. Mehrere dieser Methoden, wie der Typ von Infusion und das trockene Hopfen, sind englisch: Es war zweifelsohne John Vanhuele, der sie aus England mitgebracht hatte, wo er lange gelebt hatte. Das ergibt ein Bier, dessen Aroma und feiner Geschmack mehr von Hopfen und Hefe als vom Malz abhängen. Wie das Rezept des Produktes sind das Probierglas, die Flasche und das Etikett, die wir noch heute kennen, ein Zeugnis vom Anfang der 1930er Jahre.

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